Im ersten Teil haben wir die Hardware vorbereitet, jetzt geht es um die Messung und Auswertung.
Zunächst müssen wir die passenden Einstellungen am PiLogger vornehmen.
Für dieses Beispiel wählen wir eine hohe Messrate von 8 Messungen pro Sekunde, also ein Messintervall von 0,125 sec. Die Abfrage durch den Raspberry setzen wir auf 500 msec. Damit werden von Abfrage zu Abfrage 4 Messungen gemacht. Den Mittelwert dieser 4 Messungen wollen wir jeweils aufzeichnen, also setzen wir den Mittelungsfaktor auch auf 4, das heißt der Eingabewert ist 2 (2 hoch 2). Das Logger Intervall setzen wir also auch auf 0.5 (wichtig: Punkt, nicht Komma). Das bedeutet, dass jeder abgefragte Wert auch geloggt wird.
Jetzt lassen wir die Messung eine Weile laufen, im Beispiel ca. 3 Minuten.
In dieser Zeit habe ich jetzt USB-Tastatur und -Maus für eine Weile ausgesteckt und wieder eingesteckt, um deren Verbrauch sehen zu können.
Und um dem Raspberry auch ein bisschen mehr Arbeit zu geben, habe ich den LibreOffice Writer gestartet, weil der für eine Weile die Auslastung auf 100% (beim Raspberry 1 A+) treibt.
Danach stoppen wir den PiLogger-Monitor und gehen mit dem Dateimanager in sein Heimatverzeichnis /home/pi/PiLogger. Dort finden wir die Log-Datei 'logdata.csv'. Je nach Geschmack kann man diese nun z.B. mit einem USB-Stick auf einen anderen Rechner holen oder gleich auf dem Raspberry mit LibreOffice aufmachen.
Die Import-Maske sieht dann so aus:
Es müssen 3 Einstellungen gewählt werden: Zeichensatz Westeuropäisch-Euro, getrennt und Semikolon. Dann auf 'OK' und die Datei wird importiert.
Danach kann man für eine bessere Übersicht einfach nicht benötigte Spalten löschen, wie zum Beispiel 'microsec;Mom [°C];Avg [°C];Min [°C];Max [°C];'.
Die Tabelle sind dann so ähnlich aus:
Jetzt habe ich die gewünschten Daten ausgewählt und ein XY-Diagramm dazu eingefügt. Mit ein bisschen Aufwand für eine passende Formatierung bekommt man dann sowas:
Hier kann man schön sehen wann der Pi wieviel verbraucht. Auch das die Tastatur und Maus-Kombi ungefähr 140 mW braucht ist gut zu erkennen.
Bei der Messung selber konnte man auch sehen, dass die Abfrage und Log-Aktivität (2 mal pro Sekunde !) Prozessorauslastung (19% beim Raspberry 1 A+) verursacht.
Das geht natürlich 'runter, wenn man auf normale Langzeitbeobachtung geht, mit Intervallen die eher im Minutenbereich liegen.
In einem weiteren Experiment werde ich mir dann mit einem zweiten Raspberry diese 'Idle'-Stromverbräuche von verschiedenen Raspberry Modellen ansehen.